Montag, 21. März 2016

Monday Hangover #1: Schiri-Wirbel // Bank-Müller // Raus aus der Arena

Der 27.Spieltag der Fußball-Bundesliga ist Geschichte und es war mal wieder einiges los. Gladbach schießt ein Slapstick-Eigentor und verspielt wohl die Champions League, Wolfsburg und Darmstadt langweilen exakt sieben Zuschauer in der Sky-Einzeloption. Frankfurt und Hoffenheim landen Big Points im Abstiegskampf, wobei die Schiedsrichter fast noch mehr als die beiden Mannschaften im Mittelpunkt standen. Berlin bleibt konstant, Leverkusen ist zurück in der Spur und der BVB lässt sich nach wie vor nicht von den Bayern abschütteln.

Genau diese Bayern vergoldeten den wahnsinnigen CL-Erfolg gegen Juventus mit einem 1:0-Auswärtssieg in Köln. Dabei schonte Pep Guardiola etliche Stammkräfte, unteranderem Ausgleichstorschütze Thomas Müller nahm auf der Bank Platz. Dort unterhielt er den Zuschauer besser als das Spiel selber, schließlich wurden von Sky immer wieder sehenswerte Müller-Schmankerl in die heimischen Wohnzimmer geliefert. Mal amüsierte sich Müller mit seinen Kollegen herrlich über eine Schauspieleinlage von Rafinha, dann stand er plötzlich neben Coach Pep und gab taktische Anweisungen. Der Höhepunkt dieses Schauspiels trug sich jedoch nach der Auswechslung von Xabi Alonso zu, als dieser von Müller in väterlicher Manier die wärmende Jacke ungelegt bekam. Müller ist und bleibt ein Phänomen.

Mittwoch CL-Sonntag 2.Liga


Ebenfalls als Phänomen ist die Münchner Allianz Arena zu bezeichnen. War sie am Mittwoch noch Schauplatz der epischen Bayern-Aufholjagd gegen Juve so kämpften am Sonntag schon wieder 1860 München und Arminia Bielefeld um Punkte im Abstiegskampf der zweiten Liga. Magische Europapokalnacht vor 70.000 gegen mauen Zweitligakick vor 20.000. Dafür war die Stimmung in der Arena am Sonntag gar nicht mal so schlecht, beide Fanlager konnten sich immer wieder lautstark Gehör verschaffen. Es mag wohl dem ein oder anderen durch den Kopf geschlichen sein, was für eine grandiose Veranstaltung dieser Abstiegskracher in einem bis zum Rand gefüllten Stadion an der Grünwälder Straße gewesen wäre. Also Herr Ismaik: Finger weg von futuristischen Neubauplänen, lieber die wahre Löwenheimat auf Vordermann bringen, damit sie den Ansprüchen der DFL genügt. Raus aus der Arena!

Parallel zum Abstiegsschlager in München trugen sich weitere eigenartige Ereignisse in der zweiten Liga zu. Jurgen Gjasula bekam beim Gastspiel seiner Fürther in Bochum in der Nachspielzeit die rote Karte. Grund dafür war eine völlig offensichtliche Tätlichkeit gegen Thomas Eisfeld, der zuvor Gjasula geschubst hatte. Nachdem er jedoch des Platzes verwiesen wurde, wurde Gjasula Schiedsrichter Robert Schröder gegenüber handgreiflich und versetzte ihm einen Schubser! Hallo, geht´s noch?

Schiris im Mittelpunkt


Dieses war nur eines vieler fragwürdiger Ereignisse rund um die Schiedsrichter an diesem Wochenende, fragt bei den Herren Knut Kircher (Ausbleiben der Dreifachbestrafung beim Elfmeter für Hoffenheim, indirekter Freistoß zum 0:2) oder Wolfgang Stark nach, der bei Frankfurts Treffer eine Abseitsposition übersah und Hannover einen Elfmeter verweigerte. Sehr lobenswert ist in diesem Zusammenhang die Einstellung von Kulttrainer Hans Meyer, der am Sonntag im Doppelpass bei sport1 trotz vielfacher Nachfrage eine Aussage zu den Schiedsrichtern verweigerte, da er dies nicht "objektiv beurteilen" könne. Wozu er sich dennoch äußerte, war zur Aussage von Ex-Schiri Dr. Markus Merk, der sich darüber echauffierte, dass beim verweigerten Foulelfmeter jegliche Proteste der Hannoveraner ausblieben. Merk schlussfolgerte daraus eine gewisse Leblosigkeit und Resignation Hannovers, worüber völlig zurecht neben Thomas Schaaf und auch Hans Meyer ganz Fußball-Deutschland nur den Kopf schütteln konnte. Es gibt Riesendebatten um den Schutz der Schiedsrichter, und dann lässt einer der größten ihrer Zunft so etwas los. "Der Mega-Hammer", um Schaaf zu zitieren.

Manchester is red


Lassen wir den deutschen Fußball hinter uns und wagen den Blick über den Tellerrand hinaus nach England, wo Leicester City nach wie vor mit fünf Punkten Vorsprung zur absoluten Sensation marschiert. Der 1:0-Sieg bei Crystal Palace, dem übrigens ein wunderbares Tor von Ex-Mainzer Shinji Okazaki zugrunde liegt, war das dritte 1:0 in Serie. Leicester hat von den 19 Spielen, die es gewonnen hat, 13 mit nur einem Tor Unterschied für sich entschieden. Ein gutes Pferd springt eben nur so hoch, wie es springen muss. *Klingelingeling*, drei Euro ins Phrasenschwein. Außerdem gab´s im Mutterland des Fußballs dieses Wochenende das Manchester-Derby zu bestaunen, welches durch einen Treffer von Marcus Rashford für United entschieden wurde. Richtig, der Rashford, der sich Ende Februar mit vier Toren in seinen beiden allerersten Profispielen in die Schlagzeilen geschossen hat und schon als neuer Messi angepriesen wurde. Nach diesen beiden Spielen stand der junge Engländer immer in der Startelf, war jedoch irgendwie in der Versenkung verschwunden. Nun entscheidet er das Derby gegen City und der ganze Hype geht wohl wieder von vorne los. Mit Sicherheit hat er aber bei einigen Anhängern der Red Devils für einen kräftigen #mondayhangover gesorgt.



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